Beckenbodentraining/Belastungsinkontinenz

Gern möchte ich meine Erfahrungen mit Beckenbodentraining und Belastungsinkontinenz mit Euch teilen. Gerade für Frauen ab etwa Mitte 30, die Kinder zur Welt gebracht haben und auch ältere Frauen ist das ja ein Thema. Aber eben auch für ältere Männer.
Mit Mitte 30 bekam ich Belastungsinkontinenz. Ein Thema, für das es damals kaum erst einen Namen gab und das geflissentlich tot geschwiegen wurde. Ich arbeitete damals in der Gastronomie, jedes Lachen, Huste oder Heben einer Bierkiste bescherte mi ein feuchtes Höschen. Sehr unangenehm wenn man viel Laufen muss. Auch geht man meist selten auf die Toilette, es ist keine Zeit dafür. Ich begann also nachzudenken, Internet war noch nicht weit verbreitet. Mein Fazit: Der Blasenschließmuskel war ausgeleiert. Was also tun? Gymnastik gab es ja für alle Partien des Körpers, also auch für den Unterleib. Klar… die sogenannte Rückbildungsgymnastik nach der Entbindung. Und eben den Schließmuskel der Blase entlasten. Ich begann also mit den Übungen, 5 Minuten morgens und abends, ebenso gewöhnte ich mir an, jede Stunde zur Toilette zu gehen, egal ob ich musste oder nicht. Das zog ich ein halbes Jahr konsequent durch. Seitdem ist das Problem behoben und ich habe intensivere Gefühle beim Sex, weil ich eben die Muskeln gezielt einsetzen kann. Natürlich profitiert auch der Sexualpartner sehr davon
Die nachfolgenden Übungen sind für Mann und Frau ebenso geeignet:
Hinstellen, sich vorstellen, dass man Druck auf der Blase hat und anhalten. Pobacken zusammen kneifen, Bauch einziehen und nun gehen. Anfangs sieht es etwas roboterhaft aus, doch mit etwas Übung vergeht das. Immer bewusst anspannen und locker lassen. Diese Übungen kann man auch jederzeit machen, im Stehen, Sitzen oder Liegen.
Ein trainierter Beckenboden bewahrt vor ungewolltem Harnverlust und bringt mein intensiveres Fühlen beim Sex. Als Frau kann man den Partner förmlich massieren, als Mann bewusst den Penis zucken lassen. Beides bringt neue, angenehme Reize.
Und all die „wunderbaren“ Hygieneartikel gegen Belastungsinkontinenz gehören der Vergangenheit an. Das spart einen Haufen Geld und Sorgen vor unangenehmen Gerüchen.