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Wenn Väter ihre Kinder gewähren lassen
und sich vor Ihnen geradezu fürchten;
wenn Söhne ohne Erfahrung handeln wollen wie die Väter,
sich nichts sagen lassen, um selbständig zu erscheinen;
wenn Lehrer, statt ihre Schüler mit sicherer Hand
auf den richtigen Weg zu führen,
sich vor ihnen fürchten
und staunen, dass ihre Schüler sie verachten;
wenn sich die Unerfahrenen
den älteren Erfahreneren gleichstellen
und in Wort und Tat gegen sie auftreten,
die Alten sich aber unter die Jungen setzen
und versuchen, sich ihnen gefällig zu machen,
indem sie Ungereimtheiten übersehen oder gar daran teilnehmen,
damit sie nicht als vergreist oder autoritätsgierig erscheinen;
wenn auf diese Weise verführte Jugend aufsässig wird,
sofern man ihr auch nur den mindesten Zwang auferlegen will,
weil niemand sie lehrte, die Gesetze zu achten,
ohne die keine Gemeinschaft leben kann,
• dann ist Vorsicht geboten,
denn es droht der Weg in die Tyrannei.
Platon (griechischer Philosoph), 374 vor Christus